Systemische Sexualtherapie hilft bei Störungen, die sich im Sexualleben und im sexuellen Erleben zeigen.

Systemische Sexualtherapie macht in Anlehnung an Ulrich Clement sexuelle Störungen nicht an sexueller Funktion und Dysfunktion fest, sondern stellt sexuelles Begehren ins Zentrum der Betrachtung von Störungen im Sexualleben und richtet therapeutische Intervention danach aus. Dreh- und Angelpunkt ist die Entwicklung der unterschiedlichen Profile der Sexualpartner und der daraus resultierenden Paardynamik.

Dabei wird zwischen individueller und partnerschaftlicher Sexualität unterschieden.

Die Sexualität eines Partners wird weniger auf etwas Gemeinsames reduziert. Vielmehr werden die aus der Unterschiedlichkeit des Begehrens enstehenden Konflikte thematisiert. Sexuelles Begehren entwicklet sich aus der Differenz; da diese zumeist schwer zu ertragen ist, einigen und beschränken sich Paare oft auf eine Sexualität eines kleinsten gemeinsamen Nenners.
Systemische Sexualtherapie nutzt gerade diese Spannung zwischen individueller und partnerschaftlicher Sexualität hin zu einer Bereicherung des Sexuallebens eines jeden Partners und des Paares. Erotische Gemeinsamkeit wird so nicht als etwas Gegebenes und Statisches gesehen, sondern als etwas, dass im respektvollen Miteinander immer wieder neu und neugierig lustvoll kreiert werden muss.



Haltung der Therapeutin / des Therapeuten:


Die Haltung des Therapeuten ist „allparteilich“. Er begleitet mittels Focussierung der Unterschiedlichkeiten und Werbung um sexualpartnerbezogene Gestaltung des Miteinanders in Anerkennung individueller, sexueller Differenzen.